„Selbstbestimmt im Alter“ – Unter diesem Leitspruch könnte eine Veranstaltungsreihe stehen, die ihren Auftakt am 14. April im Bürgerhaus hatte. Thema des Abends war die „Pflegesituation in Castrop-Rauxel“. Im Mittelpunkt standen Informationen zum zweiten Pflegestärkungsgesetz, das zum 01.01.2017 vollständig in Kraft tritt und mit erheblichen Umstellungen verbunden ist (Folienvortrag von Hans-Peter Knips – bpa Landesbeauftragter). Betroffen sind nicht nur die ambulanten und stationären Einrichtungen der Altenhilfe, sondern neben den pflegebedürftigen Menschen selbst vor allem auch pflegende Angehörige. Im Laufe des Abends wurden immer wieder Fragen zu den Grenzen der finanziellen und persönlichen Belastung aufgeworfen, Möglichkeiten zur Entlastung diskutiert. Viele pflegende Angehörige sehen die Grenzen der Zumutbarkeit längst überschritten, wobei die pflegende Tätigkeit selbst eher nachrangig als Stressfaktor empfunden wird. Belastend sei der Verwaltungsaufwand, die vielen Wege, fehlende Unterstützung im Antrags- und Zuständigkeitsdschungel, die Unsicherheit, was genehmigungsfähig ist, was an Unterstützung tatsächlich gewährt wird. Belastend auch die soziale Isolation, weil keine Zeit mehr ist. In diesem Zusammenhang wurde die Fragenkomplex aufgeworfen, wie sich Wohnen im Alter jenseits klassischer Formen des Hilfesystems gestalten lässt, wie Sozialräume und Quartiere auszustatten sind, was vor Ort sein muss.
Daher folgen in der Reihe im September und Dezember zwei weitere Veranstaltungen, deren Vorbereitungen schon angelaufen sind. Im September wird eine Veranstaltung zum Schwerpunktthema „Pflegende Angehörige“ stattfinden. Im Dezember folgt das „Wohnen im Alter“. Ort und Zeit der Veranstaltungen werden zeitig bekannt gegeben. Schon jetzt herzliche Einladung.
Ziel der Veranstaltungen ist es auch konkrete Handlungsaufträge für grüne Politik in Castrop-Rauxel zu entwickeln und in die politischen Gremien zu tragen.