Grüne setzen sich für sensiblen Umgang mit Hausgärten ein

Kaktus auf Schotter
Foto: Pixabay

Vermehrt kann im Stadtgebiet beobachtet werden, dass Grundstücksflächen in Schotter-, Stein oder Kiesgärten umgewandelt werden. Dies betrifft private und gewerbliche Flächen.

Sie sind weder ökologisch nachhaltig noch klimafolgengerecht. Hier fehlt der lebendige, durchlässige Mutterboden, der gerade in den oberen 2 cm den allermeisten Bodenlebewesen Lebensraum gibt.

„Durch diese naturferne Oberflächengestaltung verlieren wir wichtige Flächen für die Wasseraufnahme des Bodens und den Erhalt bzw. die Förderung der Biodiversität. Insekten und Vögeln fehlen Nahrungsquellen, Schutz- und Fortpflanzungsmöglichkeiten.“ führt die Umweltausschussvorsitzende Notburga Henke aus.

Das Stadtklima verändert sich. Schotter-, Stein- und Kiesflächen werden zu Hitzeinseln. Sie speichern im Sommer tagsüber die Wärme und geben sie in der Nacht wieder an die Umgebung ab. Zugleich fehlt in diesen Gärten eine natürliche „Grünmasse“, denn je größer die blattreichen Bäume und Sträucher wachsen können, desto mehr Luftschadstoffe werden ausfiltert und desto kühler ist die Umgebung.

Das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) schreibt Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege in §1 (1,2) vor. Natur und Landschaft sind auf Grund ihres eigenen Wertes und als Grundlage für Leben und Gesundheit des Menschen auch in Verantwortung für die zukünftigen Generationen im besiedelten und unbesiedelten Bereich zu schützen. Biologische Vielfalt, Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes einschließlich der Regenerationsfähigkeit sind zu erhalten.

Bert Wagener, Fraktionsvorsitzender der Grünen stellt fest: „In nahezu allen Bundesländern ist geregelt, wie Grundstücke zu gestalten sind. ‚Schottergärten‘ sind hier ausdrücklich nicht genannt. Deshalb wollen wir, dass die Stadtverwaltung die Regelungen des §9 BauO NRW zukünftig in Bebauungsplänen klarstellend aufnimmt und sogenannte „Schottergärten“ ausschließt.“

„Es ist gut, dass unsere Fraktion diesen Antrag in die Gremien einbringt, denn grüne Gärten in unserer Stadt sind wichtig für die Artenvielfalt.“, betont Onur Kocakaya, Vorstandssprecher der Grünen und erklärt abschließend „Bereits in vielen Städten gehen Umweltschützer gegen ‚Steinwüsten‘ in den Vorgärten vor. Steine, Kies, Schotter und ähnliche Baustoffe sollen verbannt werden – zumindest aus Vorgärten, die neu errichtet werden.“