Gründe:
Zur Anlage von Schotter- bzw Kiesgärten wird erst einmal eine dicke Schicht Mutterboden abgetragen. Gerade in den oberen 2 cm Mutterboden sind die allermeisten Bodenlebewesen, die im wahrsten Sinne ihres Namen abgestorbene Pflanzenteile zu einem lebendigen, humosen, lockeren und nährstoffreichen Mutterboden umarbeiten. Diese für die Ernährung der dort wachsenden Pflanzen notwendige Grundlage entfällt.
Nun wird häufig sog. Unkrautvlies aufgetragen, das das Wachstum von Wildkräutern verhindern soll. Das ist eine Kunststofffolie. Sie ist UV beständig und verrottet nicht. Sie bleibt erhalten. Was geschieht damit, wenn sie nicht mehr gebraucht wird?
Dann wird häufig eine dicke Splitt-Sandmischung aufgetragen, in der die gewünschten Pflanzen wachsen sollen.
Den Abschluss bildet eine sehr ergiebige Schotter- oder Kiesschüttung.
Folgen:
Die zahlenmäßig sehr wenigen Pflanzen, die zwischen die Steine gesetzt werden, müssen mit reichlich Dünger versorgt werden.
Im Sommer heizen sich die Steine auf und geben die Hitze an die Umgebung ab / im Gegensatz zu Pflanzen, die die Umgebung je nach Grünanteil abkühlen.
Lebensräume für Tiere und Pflanzen werden in großem Maße reduziert – wenn sich, wie zu beobachten, in vielen Straßen auch bei sehr großen Vorgärten ein Schottergarten an den anderen reiht.
Auch das Leben unter der Erde verkümmert.
Wir sehen eine unnötige Bodenversiegelung.
Auch ein Schottergarten ist nicht so pflegeleicht, wie meistens angenommen wird. Im Herbst müsste jedes Blatt zwischen den Steinen entfernt werden. Deshalb ist davon auszugehen, dass sich nach wenigen Jahren aus diesen Pflanzenteilen etwas Humus bildet, in dem dann wieder Wildkräutersamen anwachsen können. Wir beobachten in diesen Fällen immer wieder den Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln.
Schotter- und Kiesflächen sehen einfach sehr trostlos aus.
Grünräume, auch nur Rasenflächen, sind notwendig für die physische und psychische Erholung und die Gesundheit.
Die Grünen werden sich auf jeden Fall mit diesem Thema befassen. Auch in NRW sollen die Vorgärten rein rechtlich begrünt werden. Wir haben bereits viel Recherche betrieben und werden dazu beizeiten eine Diskussion in den passenden Gremien beantragen.