Grüne sehen Gefahr für Schullandschaft in Castrop-Rauxel

Schule

In der Ratssitzung vom 30.04.2020 beschloss der Rat einstimmig einen Prüfauftrag an die Verwaltung, der u.a. folgende Punkte beinhaltete:

Gründung eines eigenständigen vierzügigen Gesamtschulstandorts an der Waldenburger Straße für das Schuljahr 2021/2022 inklusive folgender Aspekte

Befragung der Nachbarkommunen zur Unbedenklichkeit eines neuen integrierten Schulangebots in Castrop-Rauxel
Nach Auffassung der Grünen entstehen insgesamt 3 vierzügige Gesamtschulen im engen Einzugsgebiet. Zumindest die Bildung einer differenzierten Oberstufe an den Standorten Waltrop, Ickern und Castrop ist dadurch gefährdet, was auch die Stellungnahme der WBG beinhaltet.

(finanzielles) Konzept zur Ertüchtigung des Schulgebäudes an der Waldenburger Straße zum Schuljahr 2021 / 2022
Ein Konzept liegt noch nicht vor, vielmehr steht eine „Wiedereröffnung der JKG“ im Fokus

Ertüchtigung von mindestens fünf Klassenräumen, den Fachräumen, dem Lehrer- und Verwaltungstrakt mit einer modernen Medienausstattung
Inwieweit bei einer Schule mit nur 5 Klassen von einer funktionierenden Gesamtschule mit aktivem Schulleben gesprochen werden kann, bleibt fraglich. Auch hier liegt kein Konzept zum Aufbau einer lebendigen Schule vor

Erstellung eines Mensakonzepts
Das „Konzept“ sieht die Anlieferung von warmem Essen vor, die bisherige („alte“ JKG Struktur) soll Verwendung finden.

Renovierung des Schulgebäudes (insbesondere der für die Beschulung zunächst eingeplanten Gebäudetrakte) und Gestaltung der Eingangsbereiche
Siehe oben, ein Konzept liegt nicht vor. Die Gestaltung der Eingangsbereiche wirkt „nach außen“ und hat mit der Pädagogik nichts zu tun

Begrenzung der Willy-Brandt-Gesamtschule auf vier Züge ab dem Schuljahr 2021/2022
Hierdurch und aufgrund des Auflösungsbeschlusses der Sekundarschule ist davon auszugehen, dass die Bildung einer eigenständigen Oberstufe nicht mehr möglich sein wird. Es bleibt zu befürchten, dass es 3 Gesamtschulen ohne eigenständige Oberstufe geben wird.

Auslaufen der Sekundarschule ab dem Schuljahr 2021/2022
Dies entspricht nicht dem Elternwillen. Spätestens nach Fassung des „Prüfauftrages“ im April wurde deutlich, dass die Elternschaft an einer (dreizügigen) Sekundarschule festhalten möchte. Gegen den Elternwillen die modernste Schule in Castrop-Rauxel zu schließen macht keinen Sinn.

Ein Konzept zur Nachnutzung der beiden Gebäude der Sekundarschule für die schulische Nutzung
Ein Großteil der Schulpauschale wird für das Gebäude der „Realschule II“ jetzt Sekundarschule gebunden. Um die Finanzierung der Schule nicht zusätzlich aus dem Haushalt finanzieren zu müssen, MUSS eine schulische Nachnutzung erfolgen. Diese macht aber – insbesondere für GrundschülerInnen aufgrund der Lage und der keine 200 Meter Luftlinie entfernten Grundschule „Am Hügel“ – gar keinen Sinn.

Konzept zur besseren Anbindung des Schulstandortes an den Öffentlichen Personennahverkehr
Auch hier liegt kein Konzept vor, wahrscheinlich muss ein gesonderter Schülertransport eingerichtet werden. Dies ist aufgrund der geringen SchülerInnenzahl (insbesondere in der Aufbauphase) kaum darstellbar.

Aufgrund der nicht umgesetzten Prüfaufträge halten die Grünen die Beschlussvorlage für weder umsetzbar noch für zielgerichtet. Vielmehr entstehen – auch regional betrachtet –Gefahren für die Schullandschaft.