„Wir sind sehr unglücklich darüber, dass insbesondere die CDU vorschnell und öffentlich aus der Elternbefragung geschlussfolgert hat, dass eine zusätzliche weiterführende Schule im Norden auf jeden Fall geschaffen werden müsse. Gleichzeitig wurde dabei die Sekundarschule als weitere „integrierte Schulform“ direkt abgeschrieben. Das war so in den Gesprächen zwischen Politik und Verwaltung nicht besprochen.“ stellt Bert Wagener fest und erläutert weiter „Es gibt noch gar kein schlüssiges Konzept geschweige denn eine Einschätzung, welche Auswirkungen eine Wiederinbetriebnahme des JKG Gebäudes verursachen würde. Und hierbei meine ich nicht nur das Geld, welches wir an anderen Stellen im Schulbereich dafür wegsparen müssten, sondern auch die Auswirkungen auf die anderen etablierten Schulen innerhalb und außerhalb von Castrop-Rauxel.“
Zum Hintergrund:
In seiner letzten Sitzung hat der Schulausschuss beschlossen, zu prüfen
inwieweit in Ickern am Standort der ehemaligen Janusz-Korczak-Gesamtschule
wieder eine Gesamtschule bzw. eine Zweigstelle des WBG in Betrieb genommen
werden könnte. Grundlage dieser Ideen war eine Befragung der Eltern von
Grundschulkindern, die nahelegt, dass zwar in Castrop-Rauxel insgesamt keine
Schulplätze fehlen, Eltern deren Kinder ansonsten an ein anderen Schule im
Stadtgebiet oder im nahegelegenen Waltrop angemeldet würden, sich für eine
Gesamtschule in Ickern entscheiden könnten.
„Bei aller möglicherweise berechtigter Euphorie, dass die Befragungsergebnisse den Bedarf an einer integrierten Schulform – wie z.B. einer Gesamtschule oder Sekundarschule – im Norden wiedergeben, ist es wichtig, dass die WBG hier ihr Erfahrungswissen einbringt. Und wenn diese Erfahrungen zeigen, dass der in der Befragung geäußerte Elternwille für einen konstanten Betrieb eines Schulstandortes nicht ausreicht und eine Oberstufe, die das Erreichen des Abiturs möglich macht, schon gar nicht realisierbar scheint, dann zweifeln wir stark an der Umsetzungsmöglichkeit der formulierten Ziele.“ betont Bert Wagener für die Grünen.
Aus Sicht der Grünen müssen viele Aspekte, die in der bisherigen Diskussion nicht einbezogen wurden, noch mitgedacht werden. Dazu gehören unter anderem die Vorschläge der WBG, die steigende Zahl der Abschulungen von Realschule und Gymnasium zu verhindern, um so die Schülerinnen und Schüler besser zu fördern und gleichzeitig eine integrativ wertvolle „gute Mischung“ von Kindern und Jugendlichen an allen Schulen zu erreichen.
„Ich bin mir sicher, dass wir an den integrierten Schulformen nicht nur festhalten müssen, sondern sie auch bewusst stärken müssen. Dazu müssen wir aufhören, sie über das System des Abschulens wie „Schulen zweiter Klasse“ zu behandeln. Ich bin mir sicher, dass es dabei dem Schulträger gelingen wird, die Bedürfnisse der Kinder zuvorderst aber auch die Elternwünsche zu berücksichtigen.“ stellt Notburga Henke abschließend fest.