Karl-Heinz Hoffmann

Karl-Heinz HoffmannMeine Eltern kamen 1957 als Spätheimkehrer aus Polen nach Deutschland. 1959 wurde ich in einem Wohnheim für Flüchtlinge im Castrop-Rauxeler Stadtteil Pöppinghausen als fünftes Kind meiner Eltern geboren.
Aufgewachsen bin ich in einem extrem bildungsfernen Haushalt in der Harkortsiedlung in Merklinde. Meine Eltern hatten kriegs- und inertnierungsbedingt nicht einmal einen Grundschulabschluss. Nach neun Jahren evangelischer Volksschule, Grundschule, Hauptschule, inklusive zweier Kurzschuljahre und drei Jahren Oberschule absolvierte ich 1978 mein Abitur am Adalbert-Stifter-Gymnasium und leistete anschließend meinen Zivildienst im Informationszentrum 3. Welt des evangelischen Kirchenkreises Herne/Castrop-Rauxel. Anschließend studierte ich Jura und Pädagogik in Bochum und Essen und legte 1985 mein Diplom mit Auszeichnung ab. Von 1986- 2020 war ich Flüchtlingsreferent des evangelischen Kirchenkreises Herne/Castrop-Rauxel. Zurzeit befinde ich mich in Altersteilzeit und wohne mit meiner langjährigen Lebenspartnerin in Merklinde.
Ich bin als Gründungsmitglied und Beisitzer im Vorstand des Bürgervereins WIR SIND MERKLINDE tätig. Ich betätige mich dort weniger als Stadtteilbespaßer, sondern stelle immer wieder die Soziale Frage. Ich möchte auch künftig dazu beitragen, die Menschen, die gesellschaftlich am Rande stehen, zum Beispiel Arbeitslose, Migranten, und Senioren, zurück in die Mitte der Gemeinschaft zu holen. Die Harkortschule gestalten wir zum Bürgerzentrums Merklindes um.
In Merklinde ist, wie auch in anderen Teilen unserer Stadt, in der Vergangenheit die gesamte Infrastruktur, bestehend zum Beispiel aus Grundschule, Hauptschule, Bücherei, Post, Sparkasse und Geschäften zur Deckung des alltäglichen Bedarfes, weggebrochen. Ein Schwerpunkt meiner Arbeit ist deshalb auch die Reaktivierung der Infrastruktur abgehängter Stadtteile.
Beim SuS Merklinde, dem besten Fußballverein der Welt, dem ich seit 1973 die Treue halte, betätige ich mich ehrenamtlich in der Grillhütte. In den achtziger und neunziger Jahren hatte ich für die Grün Alternative Liste Sitz und Stimme im Sozialausschuss, im Sportausschuss und im Rat der Stadt. Seit 2005 bin ich, zunächst als berufenes, seit 2015 als von den Migranten gewähltes Mitglied im Integrationsrat tätig.
Der ökologische Wandel wird uns nur dann gelingen, wenn wir gleichzeitig in unserem Kampf für die soziale Gerechtigkeit nicht nachlassen.

Bei der Kommunalwahl 2020 kandidiere ich im Wahlbezirk 22 (Merklinde).