Grüne zeigen Flagge gegen Rechts in Duisburg am 28.03.2010

Ein breites Bündnis von Gewerkschaften, Parteien und Jugendorganisationen hatte für Sonntag unter dem Motto „Wir sind Duisburg“ zu Demonstrationen gegen Rechts nach Duisburg-Marxloh geladen. Anlass waren zwei angemeldete Kundgebungen der rechtspopulistischen ProNRW und der rechtsextremistischen NPD gegen die in Marxloh stehende Merkez-Moschee, zu denen etwa 400 Rechte erschienen, welche teilweise noch mit Bussen aus dem nahe gelegenen Ausland angereist waren.

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Die Gegner dieser Veranstaltungen, unter ihnen die Grünen Volker Beck (MdB), Sylvia Löhrmann (MdL und Spitzenkandidatin), mehrere Duisburger Direktkandidaten und auch einige Castrop-Rauxeler wie der Direktkandidat für Dorsten und Gladbeck, Andreas Kemna, feierten sogenannte „Straßenblockade-Feste“, um die Rechten an einer geordneten Anreise zu hindern. So konnte verhindert werden, dass die Routen der Kundgebungen direkt durch Marxloh liefen. Und auch die kurzfristig geänderten Routen wurden von Gegendemonstranten massiv blockiert, sodass sie mit erheblicher Verspätung begannen und auch vorzeitig beendet werden mussten.

Schließlich wurde ein Protestmarsch organisiert, der in einer Kundgebung des DGB direkt gegenüber der Moschee endete. Hier sprachen Vertreter der Politik, der Kirchen und der Gewerkschaften und mahnten ein gemeinsames Eintreten für Glaubens- und Religionsfreiheit in Duisburg an. Duisburgs Alt-Oberbürgermeister Josef Krings brachte die Aussage der Veranstaltung auf den Punkt: „Die Rechtsradikalen sind die Fremden – weil sie Kulturen verachten, weil sie Menschen verachten, weil sie Hass säen.“

Bei den Gegendemonstrationen waren nach Schätzungen von Veranstaltern und Polizei zwischen 5000 und 8000 Menschen mobilisiert worden. Insgesamt ein deutliches Zeichen für Toleranz und gegen stumpfe rechte Parolen.