Grüne loben Achtsamkeit von Udo Weber

Die Grünen weisen die Kritik des Bürgermeisters und des Sachkundigen Bürgers Lind entschieden zurück.
Diese bezogen sich auf den Umstand, dass Udo Weber als Grünen-Politiker und Umweltausschuss-Vorsitzender in der ersten Sitzung des Gremiums die Vorlage der Verwaltung zum Bebauungsplan Heerstraße („Wohnen am Wasser”) kritisiert hat.
Detailliert wies Weber darauf hin, dass zum einen der Ratsbeschluss zur Südausrichtung von Gebäuden bei neuen Planungen datiert vom 29.04.2008 nicht eingearbeitet wurde. „Dieser hätte von der hochkarätigen Planungsgruppe entsprechend berücksichtigt werden müssen“ verteidigt auch Partei- und Fraktionschef Dr. Bert Wagener seinen Grünen Mitstreiter. „Ferner“ so Wagener weiter „wurde von den Grünen diese Kritik bereits nach Vorlage des ersten Planentwurfs vor über einem Jahre eingebracht“. Somit sei es mehr als unverständlich, mit welcher Selbstverständlichkeit der nun vorliegende (unveränderte) Entwurf verabschiedet werden sollte.
Auch das Konzept, Energie aus dem Abwasser zurückzugewinnen lehnen die Grünen als nicht nachhaltig ab. „Oberstes Ziel muss es sein, möglichst wenig Primärenergie (z.B. durch die Bauweise) zu benötigen, und nicht Häuser erst so zu planen, dass sie möglichst viel Energie verbrauchen, um diese dann aus der Abwärme des Abwasserkanals zu erzeugen. Und genau das ist nicht zu erkennen, denn die solarenergetische Vorprüfung weist eine extrem schlechte passive Sonnenenergienutzung für mehr als die Hälfte der Gebäude aus.
Und auch die städtebauliche Argumentation, dass die Häuser zum Wasser hin ausgerichtet sind, lassen die Grünen nicht gelten „Ein Blick auf den Plan des städtebaulichen Entwurfs genügt um zu erkennen, dass die 5 langen Reihenhausstrukturen, nur mit der Giebelseite des Endhauses zum Wasser zeigen.“
Insgesamt ergeben sich damit gleich zwei Planungsschwächen:
1. Die passive Solarnutzung wird durch die fehlende Ausrichtung der Häuser nach Süden nicht
ermöglicht und
2. Eine Ausrichtung zum Wasser erfolgt ebenfalls nicht.
In dem Umweltausschuss ist nicht mehr passiert, als wir es von diesem erwarten. Er hat sich mit den ihm anvertrauten umweltrelevanten Sachfragen auseinandergesetzt. Und das ist gut so, denn davon lebt unsere Demokratie. Und wenn dann noch festgestellt wird, dass die Vorlage gegen einen gültigen Ratsbeschluss verstößt, dann ist es nur konsequent, dass dieser Mangel aufgedeckt und diskutiert wird.
An dieser Stelle wollen wir darauf hinweisen, dass es sich nicht um einen „Ausrutscher eines Einzelnen“ (WAZ vom 05.06.) gehandelt hat, sondern im Umweltausschuss ein einstimmiger Beschluss mit der Forderung nach Nachbesserung gefasst wurde.
Alle Ausschussmitglieder zeigten sich somit irritiert von der Verwaltungsvorlage. Herr Lind, der dann im B3 eine Verbalschlacht anzettelte, scheint diesbezüglich nicht im Bilde gewesen zu sein, ansonsten hätte er seinen Fraktionskollegen (die ja zuvor im Umweltausschuss mit Rot-Grün gestimmt haben) nicht mangelnden Sachverstand vorgeworfen.
Aber vielleicht fehlt Herrn Lind auch nur die Anbindung an seine Fraktion aufgrund des fehlenden Ratsmandats.
Abschließend bleibt anzumerken, dass sich auch der Betriebsausschuss 3 der Argumentation des Umweltausschusses inhaltlich angeschlossen hat. Die Grünen werden auch zukünftig ihr Mandat ernst nehmen und die ihnen vorliegenden Sachverhalte auf Stimmigkeit kritisch prüfen.