Grüne erwarten, dass Stadtverwaltung die „Reißleine“ zieht

Quelle: Stockata.de

Mit Kopfschütteln haben die Grünen in Castrop-Rauxel die Berichterstattungen zur geplanten Neuansiedlung von Einzelhandel am Westring zur Kenntnis genommen.

Die Ökopartei erwartet, dass endlich Klarheit in die Angelegenheit gebracht wird. „Es kann doch nicht sein, dass die Sachlage an dieser neuralgischen Stelle derart unklar ist“, erklärt Bert Wagener, Fraktionsvorsitzender im Stadtrat, und bezieht sich ausdrücklich auf die von seiner Partei bereits vorgebrachte Kritik, dass die Ansiedlungen der „Sargnagel für die Innenstadt“ sein könnte. „Wir müssen hier deutlich mehr Fingerspitzengefühl an den Tag legen.“ Wagener geht es hierbei weniger um die Frage, ob hier jemand „zwei Hüte“ aufgehabt hat, sondern um Fakten.

Und Fakt ist, dass die Kaufkraftverluste für die Innenstadt noch gar nicht richtig berechnet worden sind. Zwar seien für die einzelnen Sparten die Kaufkraftverschiebungen berechnet worden, allerdings können diese Werte nicht einfach zusammengerechnet werden. Hinzu kommen weitere Verluste durch das gesunkene Einkaufserlebnis. Notburga Henke (Umweltausschussvorsitzende) hierzu: “Wer seine Lebensmittel und Drogerieartikel auf der grünen Wiese kauft, fährt für Brot und Zeitungen nicht in die Stadt; es ist davon auszugehen, dass die realen Verschiebungen deutlich über den genannten 11 Prozent liegen und damit eine Relevanz für die Innenstadt gegeben ist.“

Offen ist weiterhin auch, ob im Rahmen der mit dem Investor geschlossenen Durchführungsvereinbarung nicht sogar die Inanspruchnahme eines anderen Gutachters als jetzt gewählt vereinbart wurde. „Sowas gibt man nicht gutgläubig in die Entscheidungsmacht des Investors“, kommentiert Wagener.

Für die Grünen gibt es nur einen Weg, um die Zweifel auszuräumen: Die Fakten müssen völlig neu und neutral bewertet werden – alles muss schonungslos auf den Tisch.