Mit großer Bestürzung verfolgen wir als Grüner Stadtverband Castrop-Rauxel die sogenannten „PEGIDA“ Demonstrationszüge in zahlreichen deutschen Städten.
Allerdings erscheint eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den geistigen Brandstiftern, die im Rahmen von „PEGIDA“ rechtspopulistische Parolen verbreiten, weder möglich noch sinnvoll.
„Es ist absolut unerträglich wie bei diesen Demonstrationen pauschal die Angehörigen einer Religionsgemeinschaft, ja sogar Flüchtlinge mit traumatischen Kriegserfahrungen, zu Sündenböcken erklärt werden sollen.“ stellt Onur Kocakaya Vorstandsmitglied der Castrop-Rauxler Grünen fest. „Da steht BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ganz klar auf der richtigen Seite, der der Opfer!“
Die in den Aufmärschen vorherrschende Stimmung muss die Politik ernst nehmen, denn sie dient für viele der Teilnehmenden offensichtlich als Ventil, um ihren Ängsten und Unsicherheiten Ausdruck zu verleihen. „Allerdings muss schon jeder Mensch, der auf so eine Demonstration geht, wissen, neben und hinter wem sie oderer da herläuft.“ betont Kocakaya und spielt dabei auf den Pegida-Organisator Lutz Bachmann an, der einschlägig als ein zu Gefängnis- und Bewährungsstrafen verurteilter Einbrecher und Dealer harter Drogen bekannt ist. „Wir dürfen diesen Leuten nicht die Plätze unserer Städte überlassen und müssen deutlich machen, dass die Mehrheit der Gesellschaft in Deutschland nicht Rechtsaußen steht. Wir wissen, dass gerade in Castrop-Rauxel mit seiner 150 Jahre alten Einwanderungstradition die Gesellschaft nicht pauschal gegen Zuwanderer und gegen Muslime ist. Auch deshalb wollen wir uns als Kommunalpolitiker deutlich von dem in den Pegida-Demos propagierten Unsinn und dem Spiel mit diffusen Ängsten vor Überfremdung und Unterwanderung unserer Gesellschaft distanzieren.“
Damit Castrop-Rauxel die lebendige und offene Europastadt bleibt, müssen wir als Politik mit den Bürgerinnen und Bürgern über Zuwanderung reden und sie umfassend informieren und einbinden. Bündnis90/Die Grünen setzt sich dafür ein, allen Menschen unabhängig von Ihrer Herkunft zu einer besseren Lebensqualität zu verhelfen. „Andere Parteien – auch in Castrop-Rauxel – müssen schon deutlich mehr darauf achten, mit welcher Wortwahl sie über Zuwanderung und Flüchtlinge reden. Reflexartige Forderungen nach mehr Willen der Zuwandernden, die Deutsche Sprache zu lernen, helfen da nicht wirklich weiter.“ erklärt Ulrich Werkle Ratsherr und Grünes Mitglied im Integrationsrat.