An
den Vorsitzenden des Ausschusses für Generationen, Inklusion und Diversität,
Herrn Tom-Jonas Roehl,
den Bürgermeister der Stadt Castrop-Rauxel, Herrn Rajko Kravanja,
Antrag: „Politische Veranstaltungen in Castrop-Rauxel – offen für alle durch mehr
Barrierefreiheit im Ratssaal, den Sitzungsräumen sowie den Forum-Hallen“
Sehr geehrter Herr Roehl,
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Kravanja,
wir bitten Sie, nachfolgenden Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des
Ausschusses für Generationen, Inklusion und Diversität und des Rates zu setzen:
Beschlussvorschlag:
Die Verwaltung wird beauftragt ein Konzept zu erstellen, mit dessen Umsetzung mehr
Barrierefreiheit bei Sitzungen im Ratssaal, den Sitzungsräumen sowie den Forum-Hallen
erreicht werden kann. Das Konzept soll Einschätzungen zur Realisierbarkeit und zur
Finanzierung (auch durch mögliche Fördermittel) enthalten und dem Rat sowie dem AGID
zur Entscheidung über mögliche Maßnahmen vorgelegt werden.
Ein wesentlicher Bestandteil des Konzeptes sollt der Einbau von Induktionsschleifen für
Menschen mit Hörbeeinträchtigungen sein.
Ziel ist es, die Induktionstechnik möglichst im Laufe des Jahres 2024 zu installieren.
Alternativ sind induktive Höranlagen bzw. FM-Anlagen auch mobil erhältlich und
überbrücken gerade in großen Veranstaltungsräumen oder -hallen akustisch die Entfernung zwischen Sprechenden und Zuhörenden für Menschen mit Hörgerät oder
Cochlea-Implantat.
Die Kosten für den Einbau von Induktionsschleifen und/oder von FM-Anlagen für
Menschen mit Hörbeeinträchtigungen im Ratssaal, in der Europahalle und der Stadthalle
ist zu prüfen und gemeinsam mit der Forum GmbH einen Verfahrensvorschlag dazu zu
erarbeiten. Die sich ergebenden Kosten könnten der Forum GmbH beziehungsweise den
Zentralen Diensten aus dem Haushalt zur Verfügung gestellt werden. Soweit erforderlich
erstellt die Verwaltung dazu eine Beschlussvorlage.
Begründung:
Im aktuellen Zustand sind insbesondere Menschen mit Hör- oder Seheinschränkungen
von der persönlichen Teilnahme an Sitzungen der Stadt Castrop-Rauxel weitestgehend
ausgeschlossen. Weder für Menschen ohne Hörvermögen noch für Sehbehinderte sind
Vorkehrungen getroffen, die es ihnen ermöglichen dem Gesprochenen oder den
gezeigten Inhalten angemessen folgen zu können.
Hier könnte beispielsweise die Installation von Induktionsschleifen in den Sitzungsräumen
und dem Ratssaal hier Abhilfe leisten. Hörgeräte sind für Menschen mit
Höreinschränkungen im täglichen Leben unentbehrlich. Sie haben jedoch den großen
Nachteil, dass sie sowohl den direkten als auch den indirekten Schall (Nachhall)
aufnehmen und wiedergeben. Die Benutzer sind so nicht in der Lage, die Worte der
sprechenden Person vom Umgebungsgeräusch zu trennen.
Hier sollen die im Ratssaal und allen Sitzungsräumen verlegten Induktionsschleifen
Abhilfe leisten. Eine Induktionsschleifenanlage ermöglicht es, Hörgeräteträgern
störungsfrei Audiosignale wie Wortbeiträge bei Veranstaltungen und Vorträgen drahtlos
über die Hörgeräte zu empfangen. Da die Menschen mit Schwerhörigkeit ihr Hörgerät
darauf abstimmen müssen, ist ein Hinweisschild vor Ort notwendig bzw. ein Hinweis bei
der Veranstaltungsankündigung.
Mit freundlichen Grüßen
Daniel Molloisch
Vorsitzender der SPD Ratsfraktion
Timo Eismann
Fraktionsvorsitzender
Bündnis90 / Die Grünen